Freitag, 30. März 2018

Nachhaltig shoppen oder: Goodbye Fast Fashion!

Hallo liebe LeserInnen! 

Ja, mich gibt's auch noch. Allerdings war ich in der letzten Zeit eher auf meinem Instagram-Account aktiv, da ich für diesen neuen Artikel erstmal ein paar Erfahrungen sammeln musste. 

Vielleicht erinnert ihr euch noch? Ende 2017 habe ich nicht nur eine Jahresbilanz erstellt, was ich in dem Jahr bereits erreicht habe, sondern auch einen Ausblick mit Vorsätzen für 2018 gegeben. 

Einer der Vorsätze: Kleidung (bis auf Unterwäsche, Socken und Strumpfhosen) konsequent nur noch Second Hand oder von Fairfashion-Unternehmen zu kaufen! 

Klingt vielleicht erstmal verrückt und kompliziert, ist aber leichter als man denkt. 

Diese Erfahrung konnte ich in den, wenn man die Anfänge in 2017 (ca. ab Oktober) mit einberechnet,  letzten fünf Monaten definitiv machen. 

Klar, es gab auch Rückschläge, aber alles in allem klappt es echt gut. 

Vielleicht auch weil ich nicht mehr wild drauflos kaufe was mir gefällt, sondern mich zumindest in der Beziehung am Prinzip der Capsule Wardrobe orientiere und darauf achte, dass die Sachen gut kombinierbar sind. 

Oft war es früher nämlich so, dass ich übervolle Kleiderschränke hatte, aber nichts so richtig zusammengepasst hat. 

Es war der klassische Fall von: "Ich habe den ganzen Schrank voll mit Klamotten, aber trotzdem "nichts anzuziehen"!" 

Echt frustrierend, zumal es ja nun leider nicht so ist, dass man seine, wirklich gut erhaltenen, da kaum getragenen Klamotten für halbwegs gutes Geld verkauft bekommen würde. Auch diese leidvolle Erfahrung musste ich machen. 

Allerdings habe ich mich davon nicht entmutigen lassen und die Sachen dann halt mehr oder weniger gespendet. Schließlich passte vieles davon leider nicht mehr und mit der Einstellung: "...es wird schon irgendwann wieder passen, wenn ich nur etwas abnehme!" bin ich auch nicht allzu weit gekommen. Leerer wurde der Schrank (ja, seit ich vor zwei Jahren umgezogen bin, ist es nur noch ein Schrank und eine Kleiderstange für Jacken, Mäntel und Kleidung zum Lüften) davon ja nunmal leider auch nicht. 

Lange Rede, kurzer Sinn - ich habe konsequent alles aussortiert, was zu eng, zu kurz oder anderweitig nicht mehr passend war. 

Leider mit der Konsequenz, dass ich einiges an neuen Kleidungsstücken benötigte. Schließlich stand der Winter vor der Tür und da ich eine absolute Frostbeule bin, reicht mir ein normales Shirt mit Cadigan bei weitem nicht. Es mussten schon richtige Winterpullis, Hosen, Röcke und auch Unterwäsche her. 

Auch in, eigentlich viel zu enge Hosen, wollte ich mich nicht mehr reinquetschen. 

Früher wäre das ein Anlass gewesen mein Sparbuch zu plündern, mindestens einen ausgiebigen Shoppingtrip in die Stadt zu machen um mich in meinem Lieblingsläden Peek & Cloppenburg und Breuninger neu einzukleiden. 

Bedingt durch meinen neuen Vorsatz und mir immer die Bilder aus dem Film "The True Cost - Der Preis der Mode" vor Augen führend, verzichtete ich darauf und nahm mir vor mein Vorhaben wirklich in die Tat umzusetzen. 

Also hieß es abends nach der Arbeit erstmal Listen zu erstellen, was ich denn eigentlich wirklich brauchen würde.

Schließlich wollte ich es ja besser machen als früher und gezielt Kleidung kaufen, die: 

a.) zeitlos ist, so dass ich sie lange tragen kann
b.) hochwertig ist, was das lange tragen begünstigt 
c.) gut untereinander kombinierbar ist
d.) mir hilft einen neuen und eigenen Stil zu kreieren, in dem ich mich endlich wieder wohlfühlen würde 

Da ich dies über 36 Jahre lang in dem Sinne nicht gemacht habe, war ich etwas überfordert und habe mir ein Buch gekauft (Ja, ein echtes Buch zum in die Hand nehmen, da ich dies bei Ratgebern etc. bevorzuge!), welches mir ziemlich geholfen hat: "Das Kleiderschrank-Projekt: systematisch zum eigenen Stil und zu bewusstem Modekonsum" von Anuschka Rees. 




Ein echt dicker Wälzer (es ist die Hardcover-Version), aber trotzdem angenehm zu lesen und mit sehr vielen nützlichen Tipps, die sich gut umsetzten lassen. 

So gut "gerüstet" begann ich intensiv auf Kleiderkreisel zu stöbern und erstmal alles, was irgendwie in Frage kommen würde, auf meine Favoritenliste zu setzten. 

Zudem habe ich mir, vermutlich zum ersten Mal in meinem Leben, Inspiration in Frauenzeitschriften (Online), auf Lookbook, Pinterest und ähnlichen Portalen geholt. 

So kristallisierte sich immer mehr heraus, was ich wirklich haben wollte und das große Ausmisten der Favoritenliste begann. 

Als auch dies geschafft war, ging es dann ans Anfragen, feilschen und im Optimalfall auch kaufen. 

In ca. 80% der Fälle hat das auch super geklappt. Leider gab es aber auch VerkäuferInnen, die nicht auf Käufe über das Bezahlsystem von Kleiderkreisel reagiert haben und bei denen daher der Kauf nicht zustande kam. 

In meinen Augen ärgerlich und auch in gewisser Weise unnötig, denn schließlich sind so ja beide, KäuferIn und VerkäuferIn, abgesichert. 
Aber OK, ein bisschen Schwund ist ja bekanntlich immer und zum Glück habe ich jedes gesuchte Teil dann noch anderweitig bekommen. 

Insofern war es halb so wild. 

Auch beim Kauf auf EbayKleinanzeigen habe ich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Auch wenn es natürlich immer ein Risiko ist hier mit Überweisung und ohne Selbstabholung zu kaufen. 

Da muss man schon auch noch an das Gute im Menschen glauben und hoffen, dass der Verkäufer / die Verkäuferin die Ware auch tatsächlich abschickt. 

Ob man das tut muss man sich halt sehr gut überlegen. Bis jetzt bin ich das Risiko einige Male eingegangen und bisher bin ich nicht enttäuscht worden. 

Die Ware kam stets gut, zügig und im beschriebenen Zustand an. 

Daher kann ich nur sagen: "Habt ein bisschen Vertrauen in die Menschen! Nicht jeder will einen abzocken und über's Ohr hauen." :-)

Welche Möglichkeiten hat man aber, wenn einem diese Optionen zu riskant sind? Zum Beispiel, weil man einen "problematischen Körper" hat und beispielsweise das Suchen nach Hosen und Blusen in den gängigen Läden schon der Horror ist? 

Nun, eine gute Option ist Ubup aus Berlin. Leider nicht plastikfrei, aber die Sachen, die dort verkauft werden sind wirklich sehr hochwertig und in einem Top Zustand! Und: man kann alles problemlos und kostenfrei zurückschicken, wenn es nicht passt wie erhofft. 

Eine kleine Anekdote dazu: Ich war recht lange auf der Suche nach einer schwarzen Bluse. Klingt ja erstmal nicht allzu schwierig, war es aber. Bei Kleiderkreisel hatte ich zum Beispiel eine Bluse erkreiselt, die trotz messen im Nachhinein nicht passte. 

Natürlich gab es keine Möglichkeit diese wieder zurück zu geben. Um einer weiteren Pleite vorzubeugen, habe ich daher dann eine tolle Bluse von Marina Rinaldi bei Ubup bestellt. Kleidergröße "Italienisch 48", was lt. diversen Größentabellen im Internet einer deutschen Größe 42 entspricht. Klang also erstmal perfekt und ich habe mich schon total gefreut. Als das gute Stück dann aber ankam, wurde diese Freude massiv gedämpft, denn die Bluse passte so garnicht. In der Breite war sie viel zu weit, selbst für mich mit meiner, leider zu großen Oberweite. Gleichzeitig war sie aber so kurz, dass ich sie fast hätte bauchfrei tragen können. 

Fazit: ein totaler Reinfall!

Zum Glück war die Rückgabe aber vollkommen unkompliziert und auch die Erstattung des Kaufpreises (man kann wählen zwischen Erstattung und Gutschrift für ein neues Teil!) erfolgte innerhalb einer Woche, was durchaus fair ist. 

Alles in allem ist Ubup also durchaus empfehlenswert.

(P.S.: Eine schwarze Bluse (von Burberry) habe ich dann letztlich witzigerweise doch noch bei Kleiderkreisel gefunden!)  

Gleiches gilt für Vite EnVogue, eine Plattform für Second Hand Designer- und Markenkleidung. Auch hier kann man risikolos bestellen, da die Sachen zurückgenommen werden. 

Natürlich gibt es noch andere Online-Plattformen und Apps für Second Hand Kleidung, aber die habe ich noch nicht ausprobiert und daher kann ich mich dazu nicht äußern. 

Für alle, denen das ganze Onlinegeshoppe noch nicht nachhaltig genug ist, habe ich natürlich auch noch Tipps. 

Zum einen wäre da der klassische Flohmarkt. Besonders in hippen Städten wie Hamburg oder Berlin gibt es davon natürlich sehr viele, auf denen Mensch noch richtig coole Vintage-Sachen bekommt. 

Doch auch anderswo hat man die Möglichkeit Flohmärkte zu finden, wo noch hauptsächlich gebrauchte Sachen verkauft werden und nicht ein Handyhüllenstand neben dem anderen steht. (Eine gute Suchmöglichkeit ist die Seite: www.marktcom.de) 

Bei uns in Düsseldorf ist das zum Beispiel der Flohmarkt am P1 an der Esprit-Arena. 

Ein riesiger Markt, wo man wirklich Stunden mit stöbern verbringen kann und auf jeden Fall auch ausreichend Zeit mitbringen sollte, damit man nichts verpasst. 

Wem das zu stressig ist, der kann online nach Märkten suchen auf denen wirklich ausschließlich Kleidung, Schuhe und Accessoires verkauft werden. Empfohlen sei hier zum Beispiel der "Weiberkram-Flohmarkt" oder der "Mädelsflohmarkt". Vorteil bei beiden: Sie finden meist in Hallen statt, weswegen man dort auch im Winter super stöbern und teilweise sogar anprobieren kann. Der Eintritt ist moderat. Bei uns liegt er bei 3,00€. 

Last but not Least: Second Hand Läden, Oxfam-Shops, Fairhäuser, Sozialkaufhäuser etc.. 

Auch diese gibt es mittlerweile in sehr vielen Städten und auch wenn man da ein bisschen schauen muss welcher Stil in den jeweiligen Läden verkauft wird, sind sie durchaus eine Empfehlung wert. 

Man muss halt immer mal wieder reinschauen und vielleicht grade an diesem Tag ein Quäntchen Glück haben. Dann kann man auch hier tolle Schnäppchen machen. 

"Moment!", werdet ihr jetzt denken, sie schrieb doch auch etwas von "fairen Marken" für Kleidungsstücke, die man nicht gebraucht kaufen möchte (oder die man eben kurzfristig braucht, wie zum Beispiel Unterziehshirts). 

Nun, das stimmt, wobei ich bisher zum Glück noch vergleichsweise wenig von diesen Sachen habe kaufen müssen. 

Eigentlich nur (warme) Strumpfhosen, Socken und Unterziehshirts. 

Für erstere zwei Produktgruppen möchte ich euch die Firma "Grödo" ans Herz legen. Sowohl Socken als auch Strumpfhosen sind formstabil, sehen super aus und lassen sich toll waschen. Preislich sind sie günstiger als zum Beispiel FALKE, aber die Sachen sind mindestens genauso gut. 

Für Nicht-Veganer sind auch die Produkte von Hirsch-Natur und Dilling zu empfehlen. Beides sind Traditionshäuser für sehr hochwertige Wollstrümpfe bzw. Wollunterwäsche (Dilling). 

Bezüglich der Unterziehshirts kann ich www.grundstoff.de empfehlen. Hier findet ihr Basics jeglicher Art, faire Unterwäsche und vieles mehr. 

Wer in Düsseldorf unterwegs ist, der kann bei "Yavana" vorbeischauen. Dort werden nur faire Kleidungsstücke und Accessoires verkauft und die Besitzerin nimmt sich stets viel Zeit für die Beratung. Sie ist auch öfter auf Messen und Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit (Beispiel "Heldenmarkt") unterwegs.

Wenn ich doch mal das Bedürfnis habe etwas Neues zu kaufen, dann ist ihr kleiner Laden definitiv meine erste Anlaufstelle. 

In den großen Läden fühle mich mich mittlerweile schon richtig unwohl. Das merke ich immer wenn ich mit anderen Menschen dort reingehe, weil sie dort etwas stöbern wollen. 

Man kann also guten Gewissens behaupten, dass einem diese Art des Kleidung shoppens schon nach relativ kurzer Zeit ebenso in Mark und Bei übergeht wie kein Fleisch / Fisch mehr zu essen oder so plastikarm wie möglich einzukaufen. 

Daher kann ich wirklich nur jeder/jedem empfehlen eis einmal auszuprobieren! 

Ihr werdet sehen, es macht wirklich eine Menge Spaß und man entwickelt mit der sogar richtig Ehrgeiz wirklich genau das Teil zu finden, was man konkret gesucht und sich in den Kopf gesetzt hat. Und das ist viel cooler als einfach in einen x-beliebigen Laden zu gehen und sich irgendwas von der Stange zu kaufen. 

Und nun genug geschrieben. Nachfolgend zeige ich euch mal, was ich in den letzten Monaten unter anderem an Second Hand Klamotten gekauft habe! 



Wollpullover Joop (Kleiderkreisel) 

Wollpullover Burberry's (Kleiderkreisel)

Von links nach rechts: Winterpullover Strenesse (Kleiderkreisel), Winterpullover Marke unbekannt (Kleiderkreisel), Wollhose Burberry (Kleiderkreisel)

Wollrock True Vintage (Kleiderkreisel) 

Doc Martens (Kleiderkreisel) 


Wintermantel Burberry dunkelblau (Kleiderkreisel) (Das Foto hat meine liebe Mutter bei mir auf dem Balkon gemacht.) 

Schuhspanner aus Holz (Oxfam-Shop Münster) 

Stiefel mit Absatz Fossil (Kleiderkreisel) 

Trenchcoat Burberry (Kleiderkreisel) & Winterjacke Burberry (EbayKleinanzeigen) 

Brillengestell Ray Ban (Kleiderkreisel) 

Poncho: jacke wie hose - feines (un-) getragenes in Düsseldorf, Tasche: Flohmarkt P1 Düsseldorf, Schal: von Oma, Rock: Elementarteilchen Düsseldorf, Strumpfhose und Pulli: Dilling, Schuhe: Tommy Hilfiger & Gigi Hadid Collection (schon älter und seinerzeit neu gekauft) (Das Foto hat eine liebe Freundin von mir bei einem Theaterbesuch vor ein paar Wochen gemacht.) 

Hippierock: Oxfam-Shop Münster 


Montag, 1. Januar 2018

Eine kleine Jahresbilanz!

Hallo, liebe LeserInnen! 

2017 ist vorbei.
Zeit eine Bilanz zu ziehen hinsichtlich dessen, was ich in Bezug auf Less/-Zero Waste dieses Jahr erreicht habe:


- 100% Umstellung von Plastik-auf Glaspfandflaschen und Leitungswasser in Edelstahlflaschen wenn ich unterwegs bin
- 100% Umstellung aller Körperpflegeprodukte (Seife, Deo, Shampoo, Zahncreme etc.) auf unverpackte Waren / Artikel im Glas
- 100% Verzicht auf Plastiktüten jeglicher Art in jeder Art von Geschäft (Supermarkt, Bauernmarkt, Bekleidungsgeschäfte etc.)
- Hausmüll inkl. Plastikmüll, Restmüll und Papier um ca. 70% reduziert
- "Hausputz" und Wäsche waschen zu 80% auf ökologische Alternativen umgestellt
- 90% Verzicht auf Trinkhalme im Restaurant (leider klappt es nicht immer, auch wenn man sagt, dass man keinen Trinkhalm haben möchte! )
- ca. 90% Verzicht auf Kauf von verpackten Lebensmitteln
- 100% Verzicht auf den Kauf von "Coffee to go" in Wegwerfbechern
Nicht schlecht wie ich finde, aber was wäre der Jahresabschluss ohne Ziele für's neue Jahr?! 
Diese wären:
- so gut wie sämtliche Kleidung (außer Unterwäsche und Schuhe) Second Hand kaufen
- Unnötige Neuanschaffungen vermeiden, Altes upcyclen, Kaputtes reparieren (lassen)
- Die Wohnung ein bisschen ausmisten - Überflüssiges spenden / verkaufen
- Hausputz und Wäsche waschen zu 100% auf ökologisch umstellen und Putz-/ Waschmittel selber herstellen
- weniger essen gehen, mehr selber kochen (nach Möglichkeit bio, regional, saisonal)
- mehr auf meine Gesundheit und meinen Körper achten
- und natürlich weiter Müll, vor allem Plastikmüll reduzieren!!!

Große Ziele, ich weiß, aber man wächst ja an seinen Aufgaben! 
Manches hat schon sehr gut geklappt, bei anderen Punkten gibt's noch Verbesserungspotential, aber generell kann ich, denke ich ein positives Fazit ziehen. 
Mal sehen, was das neue Jahr so bringt! 
In diesem Sinne: Ein tolles, gesundes, nachhaltiges Jahr 2018! 🎉🍀
P.S.: Mein gelber Sack ist übrigens noch immer nicht voll! Mittlerweile sind es 23 Wochen, die ich ihn nicht habe rausstellen müssen. ✌️

Freitag, 1. Dezember 2017

Auf Reisen Zero Waste bzw. plastikreduziert? Es ist gar nicht so schwer wie es klingt!

Hallo liebe Leser*innen!

Das Jahr nähert sich dem Ende. Alle Reisen, Kurztrips und Tagestouren die anstanden, sind absolviert. Zeit einmal ein Fazit zu ziehen, denn natürlich wollte ich auch im Urlaub etc. so plastikfrei wie möglich leben.

Anfangen möchte ich mit der Reise nach Giengen an der Brenz (3 Tage), eine Reise, die ich meiner Mutter schon lange versprochen hatte, und die wir dieses Jahr endlich antreten konnten.

Da wir mit dem Auto fuhren und eine Ferienwohnung hatten, konnten wir natürlich sehr gut plastikfrei einkaufen. Einen Teil haben wir von zuhause mitgenommen (Wasser, bestimmte Yoghurts im Pfandglas, etwas Obst für die Reise, belegte Brote, etc.), den Rest (frisches Brot, weiteres Obst, Möhren für zwischendurch und Ähnliches) haben wir vor Ort gekauft.

Leider gab es keinen Unverpackt-Laden im Ort, aber beim Bäcker und auch im Supermarkt war es kein Problem mit den mitgebrachten Dosen und Beutelchen einzukaufen. Softdrinks (meine Mutter trinkt kein Leitungswasser) haben wir in Mehrwegglasflaschen gekauft und zu den Ausflügen mitgenommen.

Auch den Kaffee zum mitnehmen haben wir problemlos in unsere Becher bekommen und wenn wir beim Kaltgetränk den Trinkhalm abbestellt haben, hat uns keiner blöd angeschaut. 



Alles in allem war die Reise diesbezüglich also schonmal ein voller Erfolg! 


Die nächste Reise führte mich im August allein mit meinem kleinen Up! in die Lüneburger Heide, beziehungsweise nach Schneverdingen, zur Heideblüte. Schon seit ich als Kind mit meinen Großeltern den Heimatfilm "Grün ist die Heide" (mit Roy Black) gesehen habe, faszinierte mich diese Gegend. Also nutzte ich nun, mit 36 Jahren endlich einmal die Gelegenheit und verwirklichte mir diesen Reisetraum. Natürlich hatte ich auch bei dieser Reise immer im Hinterkopf so "Less Waste" wie möglich zu leben.  

Da meine Recherchen jedoch ergeben hatten, dass es auch dort in der Nähe keinen Unverpackt-Laden geben würde, entschloss ich mich vorher noch einen Abstecher nach Münster zu machen. 

Da in der Lüneburger Heide ja nicht an jeder Ecke ein Café steht und ich für "zwischendurch" was zu knabbern brauchte, wollte ich mich dort mit haltbaren Leckereien wie Studentenfutter, Nüssen und veganen Weingummis eindecken. 

Zudem finde ich es immer wieder schön neue Unverpackt-Läden kennen zu lernen. 

Um nicht unnötig neue Beutel und Dosen kaufen zu müssen, hatte ich natürlich alles von zuhause ins Auto gepackt und kam dort gut vorbereitet an. 

Das hat sich auch als gut erwiesen, denn wie es so ist, habe ich dort einiges mehr entdeckt und mitgenommen, als geplant. Dabei handelte es dich jedoch um Sachen, die es in "unserem" Unverpackt-Laden (noch) nicht gab, bzw. um Produkte, die ich zum Vergleich mit den Bekannten einmal ausprobieren wollte. 

Nachfolgend seht ihr ein paar Impressionen aus dem Laden und von meinen Einkäufen dort. 


Natürlich Unverpackt in Münster 


Milchprodukte im Pfandglas


                                         
Nur ein Teil der Süßwarenabteilung! 


                           
Mein geliebtes altes Körbchen und im Hintergrund eine Auswahl an Trinkflaschen, die dort verkauft werden. In diesem Unverpackt-Laden kann man auch essen. Darum gibt's dort diese knuffigen Kissen und hübschen Möbel. 


Nachdem der Einkauf erledigt war, ging es weiter zu meiner Unterkunft in der Nähe von Schneverdingen. Dort habe ich zunächst einmal ausgepackt und dann meine Einkäufe sortiert. Auf dem folgenden Bild seht ihr meine Ausbeute: Verschiedene, mir Schokolade überzogene Nüsse und Beeren, Studentenfutter, Veganes englisches Weingummi, ein Stück Pizza, Nüsse, eine Bambus-Zahnbürste von Hydrophil, ein Massage- und Waschhandschuh, feste Zahnpaste, Deo und einen Ohrreiniger. 


Die Pizza habe ich mir gegönnt, weil ich mittlerweile echt hungrig war, denn ich bin immer zu geizig mir dieses überteuerte Essen an der Raststätte zu geben und das Frühstück lag mittlerweile schon eine ganze Weile zurück. Danach ging es dann aber schon wieder los, endlich in die Heide! Selbstverständlich mit meiner geliebten Klean Kanteen Trinkflasche, meiner guten alten Nikon Kamera und einem klassischen Reiseführer, den ich in einer recht neuen Auflage gebraucht gekauft hatte. Das ist mir immer wichtig, denn schließlich werden für jedes neue Buch auch viele wertvolle Ressourcen verbraucht, was in meinen Augen unnötig ist, denn es gibt so viele Bücher / Reiseführer, die nur einmal gelesen wurden und dann irgendwo im Regal verstauben. 


Dabei gibt es doch so tolle Möglichkeiten seine nicht mehr gewollten Bücher etc. weiter zu geben. Zum Beispiel über eine Büchertauschbox, wie diese tolle ehemalige Telefonzelle in Schneverdingen.

          

Schaut doch mal in eurer Stadt. Vielleicht findet ihr dort auch eine solche wunderbare Bücherbox.:-)  

Soviel zum kleinen Exkurs Bücher betreffend. Zurück zum Thema Zero, bzw. less Waste. Wie ja bereits erwähnt gibt's im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide sehr wenig Möglichkeiten mal eben einzukehren um etwas zu essen und zu trinken. Zudem gibt es zwar jede Menge Bänke um sich einen Moment auszuruhen, aber nicht wie sonst üblich, Mülleimer daneben. Das bedeutet, es ist umso wichtiger, dass man entweder seinen Müll mitnimmt, oder erst gar keinen produziert, weil man gut vorbereitet ist und zum Beispiel Brotdosen, mindestens eine wiederverwendbare Trinkflasche (Wasser ist in der Heide rar, so dass man nicht mal eben die Flasche auffüllen oder an einem Fluss gefiltertes Wasser trinken kann!) und BeesWraps (vegan) dabei hat um sich vorher in der Ferienwohnung oder im Hotel Proviant zusammen zu stellen. Wie das aussehen kann, seht ihr auf den nachfolgenden Bildern. Diese entstanden auf einem Ausflug in den Totengrund und Nahe Niederhaverbeck. Bei den "BeesWraps" handelt es sich um eine vegane Version der australischen Marke "WrappaReusableFoodwraps", die auch in Deutschland bei Kivanta erworben werden kann. Natürlich könnt ihr ähnliche Wraps aber auch selber machen. Anleitungen gibt's reichlich bei YouTube. 


                                       
Rast am Totengrund nahe Wilsede. 



Körnerbrötchen mit Käse, leckere, kalte Apfelschorle und ein traumhafter Ausblick auf den Totengrund - was kann es Schöneres geben?! 


Eine kurze Rast unter einem besonders schönen Baum. 


Wie ihr seht, war ich immer gut versorgt und bin zwischen Frühstück und Abendessen, das ich in verschiedenen Restaurants eingenommen habe, gut über den Tag gekommen. Wie auch schon in Giengen an der Brenz habe ich beim Bestellen in Restaurants darauf geachtet den Strohhalm abzubestellen, was überall super funktioniert hat. 

 Zudem haben die Kassiererinnen im Supermarkt stets positiv auf meine Obst-und Gemüsesäckchen reagiert. 

Mit ein bisschen Vorbereitung kann man also auch in ländlicheren Gegenden, wo nicht an jeder Ecke ein Supermarkt oder Imbiss ist, prima plastikfrei klarkommen. 

Das gilt natürlich nochmal mehr wenn man im Rahmen des Urlaubs einen Ausflug in die wunderschöne Hansestadt Hamburg macht. Dort gibt es besonders viele alternative Läden und auch mehrere Unverpackt-Läden.

Neugierig wie ich war, habe ich mir natürlich auch dort einen rausgepickt und mir etwas zu knabbern für die Zugfahrt zurück nach Schneverdingen gekauft. Zudem wollte ich einmal ausprobieren wie das System "Refill" funktioniert und bin speziell zu einem Unverpackt-Laden gefahren, der dieses laut Webseite anbot. Der Name des Ladens lautet "Stückgut Unverpackt". Er befindet sich in Hamburg-Altona und ist wirklich knuffig, aber trotzdem gut sortiert und mit einer großen Auswahl.  





Leckere Schokorosinen, die es bei uns im Unverpackt-Laden leider nicht gibt. 


In den Säckchen: Snacks für die Zugfahrt und in der Flasche... natürlich frisch abgefülltes Leitungswasser aus dem Stückgut. Das System Refill funktioniert hier sehr gut. So gut ausgestattet ging es zurück nach Schneverdingen, bzw. nochmal in die Oster Heide, denn es war bereits wieder der letzte Abend. Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen. Allerdings erst nach einem letzen Morgenspaziergang im Pietzmoor, welches bereits nach der kurzen Zeit einer meiner Lieblingsorte in der Lüneburger Heide geworden ist. 

Im Oktober stand dann die letzte längere Reise an. Diese führte mich gemeinsam mit meinem Vater nach Portsmouth (mit Ausflügen nach Brighton & Southampton), eine sehr schöne Hafenstadt an der Südküste  Englands. 

Natürlich gab es hier weniger Herausforderungen als in der Heide, denn man bekam überall etwas zu essen und zu trinken. Erfreulicherweise fanden wir im Supermarkt auch diverse Getränke in Glasflaschen und auch das Leitungswasser ließ sich gut trinken. Zudem gab es beim Bäcker genau wie in Deutschland keinerlei Probleme wenn wir unsere Teilchen in meine Edelstahldose gelegt haben wollten und. 


Ich denke, das hat auch ein bisschen was mit dem Auftreten zu tun. Denn meiner Erfahrung nach reagieren die Leute generell viel positiver, wenn man ganz selbstbewusst an die Sache rangeht und wie selbstverständlich seine Sachen so einkauft, bzw. den Trinkhalm  abbestellt. 

Fast plastikfreies Abendessen. Eine Flasche Ketschup finde ich aber immer noch besser als diese kleinen Tütchen. 


Leckerer Nachtisch! 



Dies konnte ich auch auf verschiedenen Tagesausflügen, unter anderem nach Holland, feststellen. Oder auch hier in Deutschland. Probiert es doch auch einmal aus. Ihr werdet sehen, es ist gar nicht so schwer! 

In diesem Sinne, bis zum nächsten Beitrag, eure
Brilona 



P.S: Nachfolgend noch ein paar Bilder von diversen Ausflügen, Tagestouren und spontanen Trips an den Rhein mit vorherigem Besuch in diversen Caféhäusern. :-) 

Leckeres Abendessen mit Blick auf die Rheinschleife in Boppard. 


Pannekoke in Domburg. Mitgebracht habe ich meinen Coffee to go Becher und den schwarzen Trinkhalm. 


Am Strand von Domburg. Damals noch mit meiner Mizu-Flasche, die ich allerdings jetzt nur noch als Blumenvase benutze, da leider die Lackierung sehr schnell abgeht und sie dadurch eher unansehnlich wird. :-(

Leckerer Feierabendkuchen - spontan gekauft bei den Coffee-Fellows in Düsseldorf. Der passende Kaffee ist in meinem alten "To Go Becher" von Starbucks und in dem hübschen Flaschennetz steckt meine Edelstahl-Trinkflasche. 

Ein kleiner gesunder Snack im Krefelder Zoo. Die Möhrchen liegen auf  einem meiner wunderbaren WrappaReusableFoodwraps. 


Spontaner Feierabend Snack am Rhein. Besorgt mit meiner Eco-Brotbox bei Woyton in Düsseldorf. Dazu gab's leckeren Kaffee und natürlich wieder gesundes Wasser. 



Meine geliebte Klean Kanteen Flasche, die mich überall hin begleitet - hier zur Museumsinsel Hombroich. 


Lecker Soulfood in Köln. Der Strohhalm ist mein Eigener. Ein Glastrinkhalm, den ich gern für Smoothies etc. benutze, damit ich keinen "Fruchtbart" bekomme. 

Poffertjes auf dem Flohmarkt am P1 in Düsseldorf. (Die Tasse ist aus  Porzellan und von einem Kaffeestand, der auch Kaffee "To stay" anbietet.  




 Das soll es gewesen sein. Habt ihr noch Anregungen oder Fragen? Dann schreibt mir doch sehr gern einen Kommentar! Ich würde mich sehr darüber freuen. :-) 










Freitag, 10. November 2017

Hallo liebe Leser*innen! 

Vor sechzehn Wochen postete ich ein Foto meines gelben Sackes. Besagten Sack musste ich damals zum ersten Mal seit genau sechzehn Wochen (Früher waren alles alle zwei, maximal alle vier Wochen!) wieder rausstellen (Wir haben keine gelben Tonnen.). Die Geschichte dazu könnt Ihr hier nachlesen, wenn Ihr mögt.
http://brilonasneuewelt.blogspot.de/2017/08/meine-ganz-personliche-gelber-sack.html
Nun sind wieder sechzehn Wochen rum und erneut möchte ich ein Foto meines aktuellen gelben Sacks posten. Voll ist er noch lange nicht. Aber genau das ist es, worum es geht - den Fortschritt zu zeigen, den ich seitdem gemacht habe.
Sicher, "echte" Zero Waste Profis werden lachen und vielleicht gibt's auch einen Shitstorm. Doch das ist mir mittlerweile egal. Mir ist es wichtig zu zeigen, dass es gerade als Anfänger nicht wichtig ist, alles "so schnell wie möglich" zu schaffen, sondern in seinem eigenen Tempo. Denn nur so verliert man nicht irgendwann den Mut und fragt sich, wofür das eigentlich alles!
Im Gegenteil, man ist stolz auf seine Fortschritte und setzt sich immer wieder neue Ziele. Meines wird es nach wie vor sein, diesen angefangenen gelben Sack bis mindestens Weihnachten / Ende des Jahres nicht mehr rausbringen zu müssen!💪